15.03.2025

„Ferien mit der Bundeswehr“ – Einführung eines freiwilligen militärischen Ferienprogramms nach polnischem Vorbild

Präambel
Die sicherheitspolitische Lage in Europa hat sich in den vergangenen Jahren erheblich verändert. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, wachsende geopolitische Spannungen und hybride Bedrohungen zeigen, dass Deutschland seine Verteidigungsfähigkeit und gesellschaftliche Resilienz stärken muss. Gleichzeitig mangelt es an sicherheitspolitischer Bildung in der Bevölkerung und die Bundeswehr kämpft mit Nachwuchsproblemen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, braucht es innovative Konzepte, die junge Menschen für sicherheitspolitische Fragen sensibilisieren, ihnen praxisnahe Fähigkeiten vermitteln und die Bundeswehr als
attraktiven Arbeitgeber stärken.

Ein erfolgreiches Beispiel liefert Polen mit seinem Programm „Ferien mit der Armee“ (Wakacje z Wojskiem). Dieses ermöglicht es jungen Menschen, innerhalb von vier Wochen eine militärische Grundausbildung zu absolvieren. Dabei erwerben sie Kenntnisse in Bereichen wie Schießtraining, Orientierung im Gelände, Erste Hilfe, Kommunikation und Katastrophenschutz. Das Programm ist freiwillig, wird vergütet und bietet den Teilnehmern bei erfolgreicher Absolvierung ein anerkanntes Zertifikat. Es erfreut sich großer Beliebtheit und trägt zur sicherheitspolitischen Bildung sowie zur Gewinnung potenzieller Rekruten für die polnische Armee bei. Deutschland sollte dieses erfolgreiche Modell adaptieren und an seine eigenen Bedürfnisse anpassen.

Unsere Forderung: 
Die JuliA Sachsen fordert daher die Einführung eines freiwilligen militärischen Ferienprogramms nach polnischem Vorbild, das jungen Menschen die Möglichkeit gibt, grundlegende militärische Fähigkeiten zu erlernen, ohne sich langfristig an die Bundeswehr binden zu müssen. Dieses Programm soll sich an den Erfahrungen Polens orientieren und auf die Bedürfnisse der deutschen Bundeswehr angepasst werden.

Angesichts der veränderten sicherheitspolitischen Lage in Europa ist es notwendig, die Resilienz der Gesellschaft zu stärken. Ein solches Programm kann dazu beitragen, das sicherheitspolitische Bewusstsein zu fördern, das Vertrauen in die Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr zu erhöhen und jungen Menschen wertvolle Erfahrungen in Disziplin, Teamarbeit und körperlicher Fitness zu ermöglichen. In Polen hat sich gezeigt, dass ein solches Angebot auf großes Interesse stößt und eine sinnvolle Ergänzung zur militärischen Reserve und zivilen Verteidigung darstellt.

 Das Programm soll nach dem polnischen Vorbild folgende Rahmenbedingungen haben:

  • freiwillige Teilnahme
  • Offen für junge Menschen zwischen 17 und 35 Jahren
  • Laufzeit von vier Wochen in den Sommer- und Semesterferien
  • Grundlegende militärische Ausbildung einschließlich Waffentraining
  • Zahlung einer angemessenen Vergütung oder der Möglichkeit einer teilweisen
  • Umwandlung in Anteile der Altersvorsorge
  • Erteilung eines Zertifikats über die erworbenen Qualifikationen bei Abschluss
  • Möglichkeit einer Anerkennung in Form von ECTS-Punkten für bspw. Studium Generale, Soft-Skill-Module, etc. bei einem späteren Studium
  •  Möglichkeit der Registrierung als Reservist und Heimatschützer bei der
     Bundeswehr


Ein freiwilliges militärisches Ferienprogramm nach polnischem Vorbild bietet eine moderne, praxisnahe, sicherheitspolitische Bildungsmaßnahme, die Freiwilligkeit, gesellschaftlichen Nutzen und individuelle Weiterentwicklung vereint. Es trägt zur Erhöhung der Resilienz der Gesellschaft bei und bietet jungen Menschen eine sinnvolle Alternative zu herkömmlichen Ferienjobs oder Praktika. Die JuliA Sachsen fordert die Umsetzung eines entsprechenden Programms in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr voranzutreiben.

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