Deutsche Geisterfahrt bei der Kernenergie ist großer energiepolitischer Fehler!

(Dresden, 15. April): Heute, am 15. April 2023 wird der Ausstieg aus der klimafreundlichen Kernenergie vollzogen und alle noch am Netz angeschlossenen Kernkraftwerke werden abgeschaltet. Der Verzicht auf eine zuverlässige Energiequelle während der aktuellen Energiekrise betrachten wir als großen energiepolitischen Fehler.

Der Landesvorsitzende der Jungliberalen Aktion (JuliA) Sachsen, Clemens HEYDRICH, äußert sich dazu wie folgt:

“Die deutsche Geisterfahrt im Bereich der Kernenergie sucht ihresgleichen: Mitten in der schwersten Energiekrise seit Jahrzehnten verzichtet die Bundesrepublik auf eine zuverlässige und technisch sichere Energiequelle. Diese Versorgungslücke wird zudem durch Kohlekraftwerke geschlossen werden müssen. Damit wird die Energie nicht nur teurer, sondern auch schmutziger. Unsere europäischen Nachbarn und können darüber nur den Kopf schütteln und das mit Recht. Während andere Länder den Bestand ihrer Kernkraftwerke ausbauen, wie etwa Polen, oder ihre bestehenden renovieren, wie Japan, verzichtet Deutschland freiwillig auf eine zuverlässige und global erprobte Energiequelle. Diese ideologiegetriebene Entscheidung nützt weder dem Klima, noch dem Geldbeutel der Bürgerinnen und Bürger.

Als Jungliberale Aktion fordern wir eine 180-Grad-Wende im Bereich der Kernenergie: Die bisherigen Kernkraftwerke müssen am Netz bleiben, aber das reicht noch lange nicht. Wir müssen uns in Zukunft verstärkt proaktiv mit der Kernenergie befassen. Daher fordern wir weiterhin eine Forcierung der Kernforschung, insbesondere zu radioaktiven Abfällen, die während der Nutzung der Kernenergie anfallen. Es muss untersucht werden, in welchem Rahmen es möglich wäre, diese einer weiteren Verwendung zuzuführen, die kann aber nur erfolgen, wenn sich die Wissenschaft damit auch beschäftigen kann.

Konkret fordern wir daher, dass der Freistaat Sachsen sich aktiv darum bemüht, ein Standort für kerntechnische Projekte zu werden: Dazu gehört die Bemühung um das angedachte Pilot-Fusionskraftwerk DEMO sowie um Forschungsreaktoren von Reaktortypen mit inhärenten Sicherheitseigenschaften, bspw. Generation-IV-Reaktoren.
Ebenfalls für (Forschungs-)Anlagen zur Behandlung radioaktiver Reststoffe, bspw. Transmutationsanlagen und für Reaktoren zur Gewinnung von in Medizin und Technik benötigten radioaktiven Isotopen, sobald in der Industrie Bestrebungen zum Neubau solcher Anlagen aufkommen.“